Zum Tod von Karl-Friedrich Braun
Am 11. Dezember, dem 3. Adventsonntag; starb in Göttingen Karl-Friedrich (genannt Charly) Braun im Alter von 83 Jahren. Er war der Ehemann von Gabi Braun, der Vorsitzenden von Cristo Vive Europa und hat den Verein und dessen Einsatz für das Werk von Schwester Karoline Mayer in Chile, Bolivien und Peru entscheidend mitgeprägt. Hubertus Roland, Vorstandsmitglied und zusammen mit seiner Frau Monika seit über 50 Jahren mit Charly Braun bekannt, schrieb über ihn die folgenden Zeilen:
„Anfang der 1970-er Jahre haben Monika und ich Charly in Göttingen als Kaplan kennengelernt. Er hat uns inspiriert und es hat uns beeindruckt, wie er die jungen Menschen ansprach, wie er für die Notwendigkeit eines Wandels in der Kirche eintrat und sich dafür einsetzte. Für viele war Charly bekannt als Charly Brown. Warum? War es lediglich die identische Aussprache des Namens? Oder hat ihn seine Kindheit und Jugend mit der Flucht aus der Heimat mit dem Ernst des Lebens – wie bei der Hauptfigur bei den Peanuts – viel zu früh konfrontiert? Ganz sicher aber auch, weil sich auch die Comicfigur Charlie Brown – so wie Karl-Friedrich Braun – durch einen herzensguten Charakter auszeichnete.
Besonders nachhaltig war die Apfelsinenaktion „eine Apfelsine für Schwester Karoline“. Das war eine Keimzelle für das Engagement für Karoline und die Benachteiligten in Lateinamerika. Dieses Engagement vieler Einzelpersonen und verschiedener Gruppen wurde Jahre später durch die Gründung von CVE gebündelt.
Nach Werner Blieske haben Gabi und Charly gemeinsam CVE weiter entwickelt, zusammengehalten und geprägt. Wie soll man Charly beschreiben? Als „graue Eminenz“ im Hintergrund? Als Rückgrat? Als Libero in einer Fußballmannschaft, der sowohl die Übersicht behält als auch manchen klugen Vorstoß initiiert hat?
Was hat Charly alles gemacht? Wo hat er seine Spuren hinterlassen? Hier nur eine kleine Auswahl der „praktischen“ Tätigkeiten:
- bei der Vorbereitung und Organisation der Mitgliederversammlungen,
- als Schriftführer bei den Protokollen der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen,
- als Autor bei den CVE-Info-Heften – vor allem bei den Chroniken,
- bei den Treffen von neuen und ehemaligen Freiwilligen (Das Haus der Brauns stand immer zur Verfügung – und „all inclusive“),
- bei den Kirchentagen – als ständiger Vertreter,
- bei den Basaren in Göttingen – was uns auch in Brakel als Ansporn und Vorbild diente.
Und nicht zu vergessen und von ganz besonderer Bedeutung für viele von uns: Charly hatte immer CVE und das Engagement für die Menschen, für die sich die Partnerorganisationen in Chile, Bolivien und Peru einsetzten, in seinem Focus. Seine menschliche Ausstrahlung, sein Feinsinn und seine Wärme schafften eine enge Verbundenheit zu den vielen Wegbegleitern, Freunden und Unterstützern.
… und bei allem hat Charly die Familie nicht vergessen – weder als Gabis Mann noch als Vater und Opa.
Die Lücke, die Charly hinterlässt, ist groß. Doch die Erinnerung ist die Brücke, die uns über den Tod hinaus weiter verbindet.“