Sr. Karoline über die soziale Krise in Chile

Sr. Karoline über die soziale Krise in Chile

Schwester Karoline hat sich in nebenstehendem Interview über die Hintergründe und Ereignisse der sozialen Krise in Santiago geäußert. Die Fragen stellte Annekathrin Erk, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiterin in der Fundación Christo Vive Chile.

Außerdem schrieb Karoline in einer Mail an die Mitglieder von Cristo Vive Europa:

Als ich am vergangenen Freitag, den 18.Oktober, aus Bolivien ankam, konnte ich fast nicht glauben, was in wenigen Stunden zuvor in Chile passiert war: ein Aufstand des Volkes!

Ich hatte zugesagt, am selben Nachmittag an der Eröffnung eines Rehazentrums für drogenabhängige Kinder und Jugendliche im Süden der Stadt teilzunehmen, bekam aber stundenlang keinen Bus und kein Taxi, wie viele Tausende von Menschen mit mir auf der Strasse, die um diese Zeit nach Hause wollten. Es war unmöglich und ich musste umkehren, während es Nacht wurde… Die Nachrichten überschlugen sich. Bei all dem staunte ich, dass die Leute nicht über die Unruhestifter schimpften, die den Bus- und U-Bahnverkehr abgeschnitten haben. Plötzlich überkam mich das Gefühl, dass sie zustimmten, da nur so Chile und die Politiker aufwachen würden.

Nun ist unser Land schon über eine Woche in grosser Unruhe. Unglücklicherweise hat unser Präsident für mehrere Tage den Kriegszustand ausgerufen mit den entsprechenden nächtlichen Sperrstunden. Gestern musste er sein Kabinett umbilden. Es ist noch nicht abzusehen, wann wieder Ruhe einkehren wird. Die Forderungen des Volkes sind hauptsächlich: Einberufung einer Volksversammlung, um ein neues Grundgesetz zu erarbeiten (das Jetzige wurde unter Pinochet eingeführt) und Ausstieg aus dem neoliberalen kapitalistischen Wirtschaftssystem mit seinen Auswüchsen…

Diese Situation ist für uns eine Herausforderung, dass für Millionen Chilenen ein Stückchen Reich Gottes Wirklichkeit werde durch mehr soziale Gerechtigkeit.

 

Wir bleiben verbunden in Gottes Liebe,

 

Eure Karoline

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