Für ein Jahr lebt die Hornbergerin Chiara Herrmann in Bolivien. Sie arbeitet dort als Freiwillige bei einem Projekt für Kinder mit, um diesen ein besseres Leben zu ermöglichen. Viel bekommen die jungen Mitarbeiter zurück und jetzt soll ein Fuß- und Basketballplatz errichtet werden.
»No puedo tía!« – auf Deutsch: »Ich kann nicht«. Diesen Satz höre ich tagtäglich, mal lauter, mal leiser von meinen Vierjährigen, die gerade schreiben lernen und auf die Schule vorbereitet werden. Bei ihnen stoße ich schnell auf ratlose Gesichter, wenn es darum geht, eine für sie schwierige Aufgabe zu lösen. Sei es das Schreiben eines neuen Buchstabens oder das Malen eines Bildes, bei der die Kreativität gefragt ist.
Trotz allem bin ich überzeugt, dass in vielen Kindern mehr steckt, als sie selbst vermuten würden, und dass mit etwas Geduld und viel Zuspruch einiges aus ihnen herausgeholt werden kann. Tage danach werde ich gefragt, ob ich mich erinnere, wie toll sie die Aufgabe gemeistert haben. Und genau in diesen Momenten weiß ich, warum ich für ein Jahr mein Leben in Deutschland zurückgelassen habe und als Freiwillige der »Fundación Cristo Vive« hier in Cochabamba/Bolivien lebe und arbeite.