Ich sitze im Patio meines Hauses, welches liebevoll „Alberto“ genannt wird. Genüsslich schlürfe ich einen heißen Kaffee, während dessen ich mich zurück erinnere. Es ist kalt geworden in Santiago. Die sonnigen Wohlfühltage sind vorbei. Was jetzt kommt ist die Zeit der selbstgestrickten Wollsocken von Oma und dem heißen Früchtetee, sofern dich deine Verwandten freundlicherweise mit „richtigem“ Tee ausgestatten haben.

Die letzten 9 Monate flogen an mir vorbei. Der Blick auf den Kalender zeigt mir eine Ansammlung weniger Tage bis ich SarahH1 schließlich den Rückflug nach Deutschland antreten werde – 9 August. Woher kommst du so plötzlich? Ich hatte noch so viel vor mit meinen Kindern in der Sala, mit meiner WG. Nun muss ich mich ranhalten. Doch wo blieb die Zeit? Ich kann mich nicht erinnern.
Nicht, dass ich meine Zeit in meinem kleinen Zimmer abgesessen habe. Versteht mich nicht falsch! Nein! Ich habe hier vielerlei unternommen, sowohl in der Freizeit als auch in der Kinderkrippe. Vielleicht fühle ich mich so überrumpelt, da ich nun ein Teil dieses Landes geworden bin. Ja! Ich fühle mich in der versmogten 7 Millionen Stadt „Santiago de Chile“ pudelwohl.

Schauen wir gemeinsam auf meine vorgenommenen Ziele!

Durch unterschiedliche Kleinprojekte, wie SarahH2beispielsweise dem Zähneputzen oder dem Barfußpfad, konnte ich meinen Kindern wichtige Werte vermitteln und ihr Alltag in der Sala abwechslungsreicher gestalten.

Dabei ist nie zu vergessen, dass es sich um einen Austausch von Werten/Wissen/Ansichten handelt. Nun bin ich geduldiger und kann mich auch über Kleinigkeiten freuen. Ungehaltenes Lachen fällt mir einfacher, genauso wie das Tanzen und Singen.

Niemals würde ich die bisherige Zeit in Chile missen wollen. Die restlichen Tage werden intensiver denn je, aber ich muss ehrlich sein: „Ich freue mich auf jeden einzelnen!“

– Sarah H. (aus dem 3. Quartalsbericht 2015)