Author: Niklas Bachmaier (page 2 of 3)

Der 10. Monat in Chile – Zwischenbericht

Beim Verlegen des neuen Rasens

Beim Verlegen des neuen Rasens

Es ist Mai. Der Sommer ist vorbei. Der 10. Monat ist angebrochen. Viele Dinge, die anfangs neu oder ungewohnt waren, sind jetzt alltäglich geworden. Wie zum Beispiel die laute Reggaeton-Musik vom Nachbarn, die Müllberge, die dreimal die Woche alle 10 Meter am Straßenrand die verschiedensten Abfälle der umliegenden Häuser, aber auch verschiedenstes Getier vereinen, die plumpen Anmachsprüche, wenn wir durch die Straßen der Población laufen oder die chilenische Art, sich mit einem Küsschen auf die Wange und nicht mit Handschlag zu begrüßen. Aber trotzdem werde ich jeden Tag neu überrascht, ob von den Leuten auf der Straße, meiner WG, meinen Kindern oder von mir selbst. Auch wenn nicht alle Überraschungen immer positiv ausfallen, ist es dennoch unglaublich belebend, immer wieder neues zu entdecken und zu erleben.

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Ein Ferienprojekt aus Chile

Unser Ferienprojekt bestand zu 50% aus Inventar und zu 50% aus dem Bau einer Kräuterschnecke.

Das Inventar war absolut nervig und anstrengend, da wir die ganzen Begriffe auf Spanisch immer erst suchen mussten, ….. . Mein Grundwortschatz hat sich um 20 Arten von Cartulina erweitert.

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Rückblick auf ein Jahr in Chile

Ich sitze im Patio meines Hauses, welches liebevoll „Alberto“ genannt wird. Genüsslich schlürfe ich einen heißen Kaffee, während dessen ich mich zurück erinnere. Es ist kalt geworden in Santiago. Die sonnigen Wohlfühltage sind vorbei. Was jetzt kommt ist die Zeit der selbstgestrickten Wollsocken von Oma und dem heißen Früchtetee, sofern dich deine Verwandten freundlicherweise mit „richtigem“ Tee ausgestatten haben.

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Die ersten drei Monate in Santiago

Charlotte Korenke war 2013/14 in Chile. In diesem Zwischenbericht erzählt sie wie sie die ersten Monate erlebt hat:

Fast drei Monate ist es jetzt schon her, dass ich nach 30 Stunden Reise an einem fast smogfreien Tag in Santiago ankam und wir mit Unmengen von Gepäck zu sechst auf der Rückbank des Kleinbusses der Fundación Cristo Vive vom Flughafen nach Recoleta in die Quinta Bella gebracht wurden. Hier wohne ich seitdem mit drei Mitfreiwilligen – Eva und Niklas von Cristo Vive Europa und Johanna von Amntena – in der Casa Amistad, dem wohl schönsten und buntesten aller Freiwilligenhäuser. In den letzten zwei Monaten war unser Zusammenleben stark durch einen Unfall geprägt: Als wir vier am langen Wochenende nach dem Nationalfeiertag verreist waren, stürzte vier Meter im freien Fall von einer Mauer und landete auf einer Betontreppe. Nach einer Odyssee durch verschiedene Krankenhäuser und der Busfahrt zurück nach Hause lautete die Diagnose schließlich: 3 angebrochene Wirbel, ein Monat im Bett. Auch für uns Mitbewohner war diese Zeit nicht leicht. Inzwischen geht es Johanna aber viel besser, sie kann wieder halbtags arbeiten und vieles mehr. Die Sorgen bleiben trotzdem.

Arbeiten tue ich im Jardín Infantil Naciente, also im ältesten Kindergarten der Fundación Cristo Vive in Recoleta. Dort werden in acht Salas insgesamt 256 Kinder zwischen zwei und fünf Jahren betreut. Ich selbst arbeite im Nivel Medio Mayor B mit 32 drei- bis vierjährigen Kindern. Mit mir in dieser Sala arbeiten eine Educadora, Cecilia, und zwei Tias técnicos, Jazmin und Alejandra. Außerdem wimmelt der ganze Kindergarten vor angehenden Educadoras, die hier Praktika absolvieren. Eine, Paulina, ist schon seit meiner ersten Woche jeden Tag bis zum Mittagsschlaf da, zwei andere kommen jeden Dienstag.

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Chiara Herrmann berichtet aus Bolivien

Für ein Jahr lebt die Hornbergerin Chiara Herrmann in Bolivien. Sie arbeitet dort als Freiwillige bei einem Projekt für Kinder mit, um diesen ein besseres Leben zu ermöglichen. Viel bekommen die jungen Mitarbeiter zurück und jetzt soll ein Fuß- und Basketballplatz errichtet werden.

»No puedo tía!«  – auf Deutsch: »Ich kann nicht«. Diesen Satz höre ich tagtäglich, mal lauter, mal leiser von meinen Vierjährigen, die gerade schreiben lernen und auf die Schule vorbereitet werden. Bei ihnen stoße ich schnell auf ratlose Gesichter, wenn es darum geht, eine für sie schwierige Aufgabe zu lösen. Sei es das Schreiben eines neuen Buchstabens oder das Malen eines Bildes, bei der die Kreativität gefragt ist.

Trotz allem bin ich überzeugt, dass in vielen Kindern mehr steckt, als sie selbst vermuten würden, und dass mit etwas Geduld und viel Zuspruch einiges aus ihnen herausgeholt werden kann. Tage danach werde ich gefragt, ob ich mich erinnere, wie toll sie die Aufgabe gemeistert haben. Und genau in diesen Momenten weiß ich, warum ich für ein Jahr mein Leben in Deutschland zurückgelassen habe und als Freiwillige der »Fundación Cristo Vive« hier in Cochabamba/Bolivien lebe und arbeite.

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Ausschnitt aus meinem letzten Rundbrief: Abschied, Rückblick, Dankbarkeit und Wiedereingewöhnung

Ein Bericht von Eva, Freiwilliger in Chile 2013/14:

Seit etwas mehr als eine Woche bin ich wieder zurück in Deutschland. Mein Jahr Chile ist vorbei und dementsprechend ist das hier auch der letzte Rundbrief, den ihr von mir zu lesen bekommt.

Der letzte Monat war noch einmal ziemlich ereignisreich und emotional, durch die vielen Abschiede. Am Ende merkt man dann doch nochmal mehr, wie sehr man an allem hängt und wie sehr man sich an die Umgebung, die Menschen und das Leben gewöhnt hat. Gerade, wenn ich jetzt wieder in meinem Zimmer in Uelzen sitze, kommt mir noch alles wie ein Traum vor. Letztendlich ist die Zeit doch sehr schnell vergangen und in deutschen Alltag kommt es mit teilweise so vor, als sei ich gar nicht weg gewesen…

Den ganzen Juli über hatte ich, glaube ich, keinen ruhigen Tag. Immer gab es was zu besorgen, vorzubereiten oder ich wurde eingeladen bzw. habe eingeladen. Jeder Moment sollte genutzt werden, denn allen war ja bewusst: So viel Zeit bleibt nicht mehr. Es ging sogar so weit, dass ich ein schlechtes Gewissen bekam, wenn mal nix los war – und das ist eigentlich gar nicht meine Art, da ich sonst immer sehr auf meine Ruhe bestehe…

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