Dein Dienst in Südamerika

Dein Dienst in Südamerika

Vorbemerkung und Leitbild

Cristo Vive Europa – Partner Lateinamerika e.V. (CVE), arbeitet seit mehr als 30 Jahren ausschließlich mit den von Schwester Karoline Mayer in Chile, Bolivien und Peru aufgebauten Fundaciones (Stiftungen) zusammen, freundschaftlich verbunden. Es entstanden zunächst in Santiago/Chile (1990), in Cochabamba /Bolivien (1999), zuletzt in Cusco/Peru (2003) soziale Einrichtungen, um in extremer Armut lebende Menschen und sozial Ausgegrenzte zu begleiten. CVE pflegt die Kommunikation und den Austausch mit den 3 Partner-Stiftungen und unterstützt den Prozess der Fortentwicklung.

Seit 2008 entsendet CVE im Rahmen des „weltwärts“ Programms des BMZ Freiwillige nach Chile und Bolivien, seit 2021 sind wir IJFD anerkannt – für FW-Dienste in Chile. Dabei orientieren wir uns am Leitbild, das sich unsere (chilenischen) Partner selbst gegeben haben. Es lautet zusammengefasst:

MISSION:

Den Ärmsten mit Liebe dienen, mit exzellenter, effizienter, kreativer und leidenschaftlicher Arbeit, indem wir ihnen Werkzeuge an die Hand geben, die ihnen auf ihrem Weg des Wachstums und der Selbstverwirklichung helfen.

Seit 1990 setzen wir uns für ein gerechteres und geschwisterliches Zusammenleben aller Menschen in unserem Land ein. Wir engagieren uns für soziale Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle.

VISION:

Die extreme Armut in Chile beseitigen, indem wir auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen und mit dem Staat und den verschiedenen Akteuren der Gesellschaft zusammenarbeiten, die sich für ein gerechteres und solidarischeres Land einsetzen. (zitiert nach: https://www.fcristovive.cl )

Diesem Leitbild fühlen wir uns in der Zusammenarbeit mit unseren PO als Träger von Freiwilligendiensten verpflichtet. Zugleich verstehen wir den Einsatz der Freiwilligen als Lernende, die Erfahrungen sammeln wollen an fremden Orten und in fremden geschichtlichen, kulturellen, politischen und sozialen Kontexten.

Daraus folgt:

die Freiwilligen sollen

· mit denen, die in Armut leben – ausgehend von deren konkreten Bedürfnissen – liebevoll und leidenschaftlich Leben im Alltag teilen

· sich mit ihrer eigenen Rolle als Freiwillige auseinandersetzen und ihre Erfahrungen reflektieren

· in der Zivilgesellschaft zu einem Bewusstsein für den Respekt gegenüber den Grundrechten sowohl der Benachteiligten als auch der Menschen in diversen Lebensformen bzw. anderer Glaubens- und Weltanschauungs-Entwürfen beitragen

· in der persönlichen Begegnung Verbindungen zwischen verschiedenen Nationen, Völkern, Kulturen und Geschichte erleben.

Im Sinne des Globalen Lernens:

Die Freiwilligen sollen

· Zusammenhänge des Lebens in der globalisierten Welt selbst erfahren

· Informationen zu entwicklungspolitischen Fragen sammeln

· die Folgen des Klimawandels erkennen

· anschließend dazu Stellung nehmen können- z. B. in Bezug auf das eigene Konsumverhalten

· verantwortungsbewusst handeln lernen im Umgang mit verfügbaren lebenswichtigen globalen Ressourcen

Wir (CVE) wollen

· die jungen Erwachsenen mit ihrem Freiwilligendienst in einem wichtigen Lebensabschnitt begleiten, indem wir – zusammen mit unseren Partnern – einen Erfahrungsraum für die persönliche und berufliche Verwirklichung ermöglichen,

· ihre Entwicklung in dieser Phase unterstützen (Integration nach der Schul- /Ausbildungszeit in einen Arbeitsalltag, Zusammenleben im Freiwilligenhaus, im Armenviertel der Stadtrandsiedlung zu leben)

· ggf. Perspektiven für die Berufswahl erkennen helfen

· den Freiwilligen (FW) ein solidarisches Lernen ermöglichen, um persönliche Schlüsse daraus ziehen und neue Perspektiven – auch in globalen Kontexten – in den Blick nehmen zu können für die Gestaltung von Politik und Gesellschaft.

· durch die Mitarbeit bzw. Seminargestaltung der ehemaligen Freiwilligen und partizipative Ansätze die grundsätzliche Kommunikationsweise auf Augenhöhe unterstreichen.

· den Erfahrungsschatz ehemaliger Freiwilliger den nachfolgenden Freiwilligen anbieten.

Dein Dienst in Chile

Santiago de Chile ist der „Geburtsort“ der Fundación. Schwester Karoline begann hier in den siebziger Jahren ihr Wirken in den Armenvierteln und gründete 1990 die Fundación Cristo Vive. Diese hat heute über 450 Mitarbeiter und betreibt 20 Dienste in sechs verschiedenen Arbeitsbereichen und neun Stadtkommunen.

Die Unterbringung der Freiwilligen in Santiago erfolgt in verschiedenen Häusern, in denen je drei bis fünf Freiwillige wohnen. Die Häuser sind in den Armenvierteln in der Nähe der Dienste, dadurch können die meisten Freiwilligen zu Fuß zur Einsatzstelle gehen.

Unsere Freiwilligenbetreuerin in Santiago ist Helga Langhagen, eine Deutsche, die schon seit vielen Jahren in Chile lebt und sich in der Fundación engagiert. Sie steht den Freiwilligen seit 2008 mit Rat und Tat zur Seite, organisiert monatliche Treffen und die Seminare vor Ort, berät bei Probleme auf der Arbeitsstelle oder im privaten Bereich und ist in allen Bereichen immer für die Freiwilligen da.

Dienst in Kindertagesstätten und Kindergrippen (IJFD)

Cristo Vive unterhält Kindertagesstätten und Kinderkrippen in den Stadtvierteln Recoleta, La Pintana und Renca. Die Kinder in der Kinderkrippe sind zwischen drei Monaten und zwei Jahren alt, während der Kindergarten von Zwei- bis Fünfjährigen besucht wird. Den Altersstufen entsprechend sind sie in Gruppen aufgeteilt, die jeweils von mehreren Erzieherinnen betreut werden. Einige der Kindertagesstätten arbeiten nach bestimmten pädagogischen Bildungskonzepten, zum Beispiel nach der Montessoripädagogik.

  • die Erzieherinnen bei der täglichen Arbeit unterstützen
  • sich mit den Kindern beschäftigen und ihnen Nähe und Aufmerksamkeit schenken
  • das Essen für die Kinder austeilen und die Kinder je nach Alter füttern, sie wickeln etc.
  • eigene kleine Projekte umsetzen (Bastel-Aktionen o.ä.)
  • Teilnahme an Team-Sitzungen
  • Teilnahme an speziellen Projekten
  • Freude an der Arbeit mit (kleinen) Kindern
  • Keine Scheu vor dem pflegerischen Anteil (füttern, wickeln, Zähne putzen etc.)
  • Toleranz und Ausdauer für den Umgang mit Zeitvorgaben und Routinetätigkeiten

Dienst mit Behinderten im Hogar Dios con Nosotros (IJFD)

Der Hogar Dios con Nosotros ist eine Tagesstätte für Menschen mit geistiger und in manchen Fällen auch körperlicher Behinderung. Es werden 20 Menschen zwischen 20 und 50 Jahren betreut. In Chile gibt es kaum kostenfreie Angebote zur Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung. Deshalb ist der Hogar ein wichtiger Dienst, sowohl für die Menschen, für die dort gesorgt wird, als auch für deren Familien, die dadurch entlastet werden.

  • das Personal im Alltag unter unterstützen
  • die tägliche Morgenrunde mit Gesprächen und Spielen anleiten
  • kleine Aktionen planen und durchführen (z.B. Muffins backen und anschließend verkaufen).
  • Beiträge für die Feste im Hogar vorbereiten und einüben
  • die Gruppe bei Aktivitäten außerhalb des Hogars begleiten
  • Teilnahme an Teamsitzungen
  • keine Hemmungen oder Berühungsängste im Umgang mit Behinderten
  • Einfühlungsvermögen, um auf jeden Menschen individuell eingehen zu können
  • Ruhe, Geduld und gute Ideen für die Freizeitgestaltung
  • Toleranz und Ausdauer für den Umgang mit Zeitvorgaben und Routinetätigkeiten

Dienst im Gesundheitszentrum CESFAM (auf Anfrage)

Das Familiengesundheitszentrum Cristo Vive in Recoleta gehört zum Netz der öffentlichen Gesundheitsdienste und leistet primäre Gesundheitsversorgung. Ein multidisziplinäres Team betreut ambulant und kostenlos 22.000 Einwohner der Stadtgemeinde Recoleta nach dem Modell der Familienmedizin. Neben der allgemeinärztlichen Sprechstunde gibt es auch noch andere Bereiche, zum Beispiel Kinder-, Zahn- und Augenärzte und Hebammen.

  • kleinere Aufgaben mit Patienten selbständig erledigen (z.B. Vitalzeichen messen, Verbände wechseln, EKG o.ä.)
  • die Krankenschwestern in der Erste-Hilfe-Abteilung unterstützen
  • die Krankenschwestern bei Hausbesuchen begleiten
  • die Sozialprogramme im Viertel unterstützen (z.B. Seniorentreffs)
  • Sterilisation von Instrumenten
  • Betreuung von wartenden Patienten und Angehörigen
  • Teilnahme an Teamsitzungen
  • bestenfalls Vorkenntnisse im medizinischen Bereich, großes Interesse an Arbeit mit Kranken
  • keine Berührungsängste mit Armut oder Krankheit
  • sorgfältiger Umgang mit den Materialien sowie strikte Einhaltung der Hygienevorschriften
  • Spanischniveau B1

Dienst mit Obdachlosen im Centro de Referencia Cristo Acoge (IJFD)

Die Fundación Cristo Vive betreibt ein Wohnheim für ehemals Obdachlose mit dem Ziel der sozialen Reintegration. Die Mitarbeiter des Dienstes stehen den Menschen mit psychologischer, sozialer, beruflicher und spiritueller Begleitung zur Seite und unterstützen sie auf dem Weg der sozialen Reintegration.

  • Beaufsichtigung und Unterstützung der allgemeinen häuslichen Arbeiten
  • Beschäftigungsangebote mit Spiel- und Lerncharakter
  • Gespräche und Zuwendung
  • Botengänge (z.B. Abholung von Dokumenten bei Behörden)
  • Mithilfe bei Einkäufen für die Einrichtung
  • Teilnahme an Teamsitzungen
  • keine Berührungsängste mit Armut
  • organisatorische Fähigkeiten, Ordnungsliebe und Verantwortungsbewusstsein
  • selbständiges, umsichtiges und konzentriertes Arbeiten sowie Teamfähigkeit
  • Verlässlichkeit und Flexibilität
  • Kreativität und gute Ideen für die Freizeitaktivitäten

Dein Dienst in Bolivien (Weltwärts)

Die Fundación Cristo Vive Bolivia wurde 1999 als Partnerorganisation der Fundación Cristo Vive in Chile gegründet. Um die 100 Mitarbeiter arbeiten heute in den verschiedenen Diensten, die sich auf die Region um die Stadt Cochabamba konzentrieren. Die Fundación Cristo Vive Bolivia arbeitet in den Bereichen Kinderbetreuung, Berufsausbildung, Gesundheitsversorgung und Unterstützung von alten und benachteiligten Frauen.
Die Freiwilligen sind in Häusern in den Bergdörfern Tirani und Bellavista untergebracht, von welchen man zu Fuß zur Arbeitsstelle gehen kann.
Die Ansprechpartnerin für die Freiwilligen in Bolivien ist Rosario Soto. Sie kümmert sich engagiert um die Freiwilligen, organisiert die monatlichen Treffen und Seminare vor Ort und hilft bei Fragen und Problemen in allen Lebenslagen weiter.

Einsatzorte in Bolivien

Die Fundación Cristo Vive Bolivia betreibt drei Kindertagesstätten in den Bergdörfern Bellavista, Tirani und Chocaya, die oberhalb der Stadt Cochabamba liegen. Insgesamt werden 260 Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren betreut. Außerdem gibt es in den Dörfern je ein Kulturzentrum, in dem die älteren Kinder nachmittags bei den Hausaufgaben unterstützt und gezielt gefördert werden. Nach dem Lernen haben sie hier die Zeit und den Ort zu spielen und sich auszutoben. Die Mehrheit der Kinder in den Kindertagesstätten und Kulturzentren sind Quechua.
Die Freiwilligen helfen morgens im Kindergarten und nachmittags im Kulturzentrum.

  • die Erzieherinnen bei der täglichen Arbeit unterstützen
  • sich mit den Kindern beschäftigen und ihnen Nähe und Aufmerksamkeit schenken
  • Hilfsarbeiten in der Küche
  • das Essen für die Kinder austeilen und ihnen beim Essen helfen
  • eigene kleine Projekte umsetzen (Bastel-Aktionen o.ä.)
  • die Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen und auf ihre individuellen Bedürfnisse und Lerndefizite eingehen
  • mit den Kindern spielen und Sport treiben
  • Freizeitbeschäftigungen anbieten
  • Freude an der Arbeit mit Kindern
  • keine Scheu vor dem pflegerischen Anteil (füttern, Zähne putzen etc.)
  • Toleranz und Ausdauer für den Umgang mit Zeitvorgaben und Routinetätigkeiten
  • gute Ideen für Aktionen, die man mit den Kindern umsetzen kann

Mehr Informationen zu weltwärts, wie z.B. Anforderungen, Finanzierung und Logistik findest du auf unserer weltwärts-Seite.

weltwärts wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL.

Unsere Projekte könnt ihr auch immer auf rausvonzuhaus.de finden.

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